Foto: pixabay. Nur wenige Jahrzehnte später, zu Beginn der Frühen Neuzeit, wurde die Prostitution verboten, Prostituierte gefoltert und ermordet. Wie kam es bischofe vor bordell repressiven Denkwandel, der bis heute vorherrscht? Bevor sich dieser Frage genähert wird, soll die Komplexität des Themas herausgestellt werden, da der Umgang mit Prostitution je nach Ort und Zeit extrem gegensätzlich sein konnte. Wurden in der einen Stadt öffentliche Bordelle, genannt Frauenhäuser, vom Landesherren gebaut, war es nicht ungewöhnlich, wenn die Nachbarstadt die gewerbliche Promiskuität zeitgleich verbot. Prostituierte wurden zwar stigmatisiert, entrechtet und verteufelt, das Prostitutionsgewerbe wurde jedoch toleriert und teilweise legalisiert. Thomas von Aquin und Augustinus wurden für die Rechtfertigung dieser Doppelmoral häufig herangezogen; ihre Aussagen lassen sich salopp so paraphrasieren:. Da die Frauen als sündhaftes Geschlecht die Männer verführen, können letztere sich nicht beherrschen und würden "ehrbare", also verheiratete, Frauen vergewaltigen. Um das zu verhindern brauche es die Prostitution als Ventilfunktion für die Gesellschaft, ähnlich einer Kloake in einem Palast. Prostituierte wurden demnach im mittelalterlichen Verständnis nicht trotz, sondern weil sie eine zentrale Rolle für den Rechtsfrieden bischofe vor bordell stigmatisiert. Das Verhältnis zur Prostitution ist ein Paradebeispiel für das paradoxe monotheistische Frauenbild: Wenn die Sexualität, Sünde und Verführung von den Frauen ausginge, wären sie es doch, die die Männer vergewaltigten. Ebenso wäre es dieser Logik folgend nur schlüssig, wenn muslimische Männer Burka tragen müssten, da die Frauen ja eher zur Sünde und Unzucht neigten. Mit der Expansion des Städtewesens im Hoch- und Spätmittelalter nahm die Zahl der Bordelle zu. Zwar durften offiziell keine Kleriker, sondern nur unverheiratete Männer, die immerhin ein Bischofe vor bordell der männlichen Bevölkerung ausmachten, Prostituierte aufsuchen, dennoch gibt es zahlreiche Belege, dass sich an diese Vorschriften nicht gehalten wurde. So schätzt Franz Irsigler die in Quellen belegte Angabe, dass 10 Prozent der Bevölkerung Roms Prostituierte seien, als durchaus realistisch ein. Im Zuge der Ausbildung komplexerer Sozial- und Wirtschaftsstrukturen in einem sich immer weiter differenzierenden Verwaltungsapparat wurde auch die Prostitution zunehmend reglementiert. Öffentliche Bordelle wurden von der Obrigkeit gebaut, um zu garantieren, dass das Sexgeschäft möglichst unsichtbar und gleichzeitig leicht verfügbar betrieben werden konnte. Offiziell war es überall verpönt und vielerorts verboten, sich am sogenannten Hurenzins zu bereichern — zahlreiche Beispiele zeigen, dass auch und gerade der Klerus die Frauen ausbeutete, die er zeitgleich verdammte. Eine Quelle aus den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts belegt, dass in über Klöstern Nonnen der Prostitution nachgingen. Auch andernorts verwalteten Kirchenmänner Frauenhäuser, der Bischof von Winchester baute sich im Jahrhundert gleich ein ganzes Rotlichtviertel. Die dort versklavten Frauen hatten kaum Rechte und waren ihren Ausbeutern ausgeliefert. Die Rolle der Kirche war im doppelten Sinne perfide: Die Frauen wurden in ein Abhängigkeitsverhältnis gebracht, aus dem es so gut wie kein Entkommen gab und ihnen gleichzeitig mit dem Höllenfeuer gedroht. Für die Kirche war das Sexgeschäft noch lukrativer als für die weltliche Obrigkeit, da man nicht nur den Hurenzins einzog, sondern auch an den Ablassbriefen verdiente, da die Prostituierten und Freier sich von ihren Sünden nach dem Sex freikauften. Möglich gemacht hatte dieses Geschäftsmodell die Monopolstellung der Kirche auf die theologische Deutungshoheit. Doch im Zuge der Reformation und der damit einhergehenden Fundamentalisierung konfessioneller Werte veränderte sich der Blick auf die Prostitution. Durch die Konkurrenz neuer theologischer Strömungen lief die katholische Kirche Gefahr, ihre theologische und damit auch weltliche Legitimation zu verlieren. Die Reformatoren hatten ein sehr viel repressiveres Bild auf die kommerzielle Promiskuität. So schrieb Luther, man solle die Huren rädern und ädern lassen. Der gegenseitige Vorwurf des Sittenverfalls hatte damit auch eine machtpolitische und ökonomische Komponente. Im sich verändernden Moralsystem vertrat man nun die Ansicht, dass die ganze Stadtgemeinschaft Schuld auf sich lade, wenn in ihren Stadtmauern Prostitution nachgegangen wurde. Die Prostitution wurde so in der Frühen Neuzeit statt von der Obrigkeit toleriert oder betrieben zu werden nun durch einen sich ausbauenden Polizeiapparat verboten und verfolgt. Dies ist in den meisten Ländern noch heute der Fall. Hätte die Kirche die Frauenhäuser weiterhin betrieben, hätte das einen Imageschaden bedeutet, der auch viele andere ihrer Geschäftszweige negativ betroffen hätte. Eine Antwort auf das Prostitutionsproblem hatte Martin Luther parat: Kinderehen. Die katholische Kirche hat jedoch erst dann aufgehört die Bischofe vor bordell zu fördern und zu betreiben, als sie aufhörte, selbst daran zu verdienen. Dofour, Weltgeschichte der Prostitution, Frankfurt Hoheisel, Prostitution, in: Betz et al.
Joachim du Bellay , Les regrets. In dieser Szene sagt eine ältere Frau zu einer jüngeren Frau die vergewaltigt wurde : "Sie die Männer stecken ihr schmutziges Ding Penis in jedes Loch. Von der Kurtisane Saltarella wurde berichtet, dass sie mit fünf Kardinälen zu Abend gegessen hatte. Thomas von Aquin und Augustinus wurden für die Rechtfertigung dieser Doppelmoral häufig herangezogen; ihre Aussagen lassen sich salopp so paraphrasieren:. Zur Zeit der Renaissance war es kein Skandal, wenn eine Kurtisane in Rom mit einem Kardinal in einer Kutsche offen durch die Stadt fuhr. Juli , ging es auch den Zuhältern an den Kragen, denn es wurde der Befehl gegeben, alle Häuser, die Dirnen oder Damen zweifelhaften Rufs beherbergten, zu räumen.
"Doppelmoral ist eine historische Konstante"
Dem Hausherrn war es unbenommen, sexuell mit einer Sklavin im Haus zu verkehren, erst recht im Bordell. Neujahrstag vollzog. Bordelle. Die kultische Prostitution sollte abbilden, was sich auf höchster Ebene zwischen dem Gottkönig und der Göttin-Priesterin an jedem. Dazu ein Satz aus neuester Forschungsliteratur. Tempelprostitution oder kultische Prostitution ist eine im Altertum vor allem in Indien (→Devadasis), Ägypten, Babylonien (Ištar-Kult), Lydien, Numidien und. Priester zwang Jugendliche zur Prostitution und filmte sie Nürnberg/Fürth ‐ Kirchliche Verantwortliche sprechen von einem "abscheulichen Fall".Kurtisanen, gebildete Prostituierte [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Welches Ansehen genoss die regina in der Gesellschaft? Meyer, Dirnen im Mittelalter, Leipzig Zwar durften offiziell keine Kleriker, sondern nur unverheiratete Männer, die immerhin ein Drittel der männlichen Bevölkerung ausmachten, Prostituierte aufsuchen, dennoch gibt es zahlreiche Belege, dass sich an diese Vorschriften nicht gehalten wurde. Berufseinstieg [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Einige Monate später, am 1. Viele der in Rom lebenden Kurtisanen waren daher auch keine geborenen Römerinnen, sondern zugezogene Frauen. R: Karras, Prostitution in medieval Europe, In: Bullough et al. Die Reformatoren hatten ein sehr viel repressiveres Bild auf die kommerzielle Promiskuität. Die Königsbücher berichten mehrfach davon, dass diese Praxis in anderen Kulten üblich war, so zum Beispiel in 1 Kön 14,24 EU oder 2 Kön 23,7 EU. Seine Popularität wurde zeitweise mit der von Mutter Teresa verglichen. Durch die Konkurrenz neuer theologischer Strömungen lief die katholische Kirche Gefahr, ihre theologische und damit auch weltliche Legitimation zu verlieren. Das Rekrutieren einer Nachfolgerin war eine beliebte Form der Altersversorgung, weshalb diejenigen Kurtisanen, die keine eigenen Töchter hatten, gerne elternlose Mädchen aufnahmen und ihnen eine entsprechende Erziehung gaben. Diese entspricht nicht in jedem Fall der Meinung des Katholischen Medienzentrums. Ab dem Voraussetzung und Entwicklung des Kurtisanenwesens [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Auf jeden Fall bestanden die Dienste der Bordellkönigin auf lange Zeit, denn am Kaum eines der Mädchen oder Frauen aus der Unter- oder Mittelschicht brachte diese Fähigkeiten mit, wenn sie von einer älteren Kurtisane aufgenommen wurde oder sich selbst entschied als Kurtisane zu arbeiten. Nach Strabon , Athenaios und Pindar gab es in Griechenland Prostitution von Tempelsklavinnen im Tempel der Aphrodite in Korinth. Zusätzlich wurde der Mangel an ebenbürtigen Gefährtinnen am päpstlichen Hof mit seinen glanzvollen Empfängen und Festen vieler königlicher Gesandtschaften als sehr schmerzlich empfunden, da das weibliche Element an den meisten Renaissancehöfen eine sehr wichtige Rolle spielte. In diesem Dialog diskutiert sie über die Auffassung Platons von der Liebe. Dies sei eine vermittelnde Funktion der priesterlichen Frau gewesen. Die Prostitution als Paradigma der Reformationszeit Möglich gemacht hatte dieses Geschäftsmodell die Monopolstellung der Kirche auf die theologische Deutungshoheit. Motiv für das Ergreifen dieses Berufes war wohl ausnahmslos, dem Elend der Unterschicht und verarmten Mittelschicht zu entfliehen und zu sozialer Anerkennung und Wohlstand zu kommen. Wurden in der einen Stadt öffentliche Bordelle, genannt Frauenhäuser, vom Landesherren gebaut, war es nicht ungewöhnlich, wenn die Nachbarstadt die gewerbliche Promiskuität zeitgleich verbot. Von nun an sollten nicht nur die Zimmerleute und Maurer die Feuersbrünste eindämmen, wie das die Tradition vorsah, sondern auch Bedienstete und käufliche Mädchen.